Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich meinen Duden Mentor Test veröffentlicht. Viele Jahre hatte ich das Tool aus dem Hause Duden im Einsatz, doch jetzt bin ich endgültig zum LanguageTool gewechselt. Welche Erfahrungen ich mit diesem sammeln konnte, verrate ich euch hier im Test und nenne dabei auch gleich noch die wichtigsten Unterschiede.
Der LanguageTool Test basiert dabei, ähnlich wie der vom Duden Mentor, nicht auf kurzfristigen Erfahrungen mit der Grammatik-, Stil- und Rechtschreibprüfung. Der Wechsel zum LanguageTool fand vielmehr bereits vor längerer Zeit statt und auch zuvor hatte ich den Online-Service als zweite Rechtschreibprüfung im Einsatz. Mein LanguageTool Test beruht daher auf praktischen Erfahrungen aus dem Alltag als Content Manager, bei dem das Online-Tool eine zentrale Rolle spielt, um Texte im letzten Schritt noch einmal final auf Fehler zu prüfen.
Als Texter wäre es meinerseits fatal, sich lediglich auf eine Lösung zu verlassen. Der LanguageTool Test hat sich also von selbst ergeben. Außerdem bin ich immer an cleverer Software und praktischen Online-Tools interessiert und versuche alles zumindest einmal auszuprobieren, um herauszufinden, ob und wie es mir von Nutzen sein kann. Das zeigt nebenbei bemerkt auch meine Tool-Seite, die ich häufiger aktualisiere, um dort wirklich nur die Apps und Services vorzustellen, die ich gerade aktiv verwende.
Heute dreht sich aber alles um das LanguageTool und darum, ob es im Vergleich mit dem Duden Mentor die Nase vorn hat. Genau das wollte ich mit meinem Test herausfinden und werde euch hier nun meine Erfahrungen diesbezüglich schildern.
Im LanguageTool Test möchte ich herausfinden, ob und wie gut die Rechtschreibprüfung in meinem Alltag als Texter und Content Manager nutzbar ist.
Den Duden Mentor verwende ich inzwischen seit vielen Jahren. Er war mir stets ein zuverlässiger Begleiter bei meiner Arbeit als Texter, Content Manager und Autor von Büchern. Das Problem jedoch, dass dieser sich nicht spürbar weiterentwickelt, besteht schon seit längerer Zeit.
Es findet schlichtweg kein Fortschritt mehr statt und zudem wirkt es beinahe so, als wäre die native Unterstützung für Mac und iPhone außen vor gelassen worden. Als bestehe gar kein Interesse daran, mehr als Word und Chrome zu supporten.
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es dort weder eine Unterstützung für den Safari Browser, noch eine App für das iPhone oder den Mac. Auch speichert der Duden Mentor keine Texte, weshalb mir mehrmals Korrekturen verloren gingen. Beispielsweise, wenn das Browser-Fenster während einer Recherche mit vielen offenen Tabs versehentlich geschlossen wurde.
Da ich das LanguageTool schon immer nebenher als Zweitsoftware im Einsatz hatte, fiel mir der Wechsel entsprechend leicht. Ab einem gewissen Zeitpunkt bemerkte ich einfach, wie sehr mich der Duden Mentor im Alltag blockierte, während ich mich gleichzeitig blind auf das LanguageTool verlassen konnte. Es unterstütze mich konsequent bei meinen Texten und entwickelte sich beständig weiter.
Nach wie vor habe ich zwar für beide Rechtschreibprüfungen ein Abo abgeschlossen, doch hauptsächlich setzte ich seit einiger Zeit auf das LanguageTool. So viel zu meiner Geschichte bezüglich der beiden Tools und dem Wechsel vom Duden Mentor hin zum LanguageTool.
Der Duden Mentor markiert mir zu oft, zu viel und vor allem auch zu willkürlich. Außerdem erkennt er kein Markdown, was für professioneller Anwender aber essenziell wichtig ist.
Bevor ich jetzt tief in das Thema einsteige, möchte ich einmal kurz erklären, welche Funktionen das LanguageTool für Texter*innen bereithält. Kern der ganzen Sache ist dabei die Rechtschreibprüfung. LanguageTool dient als Korrektur und Prüfung der eigenen Texte und gibt fortan Verbesserungsvorschläge.
Neben der reinen Rechtschreibprüfung, die Berichtigungen bei Fehlern markiert, liefert das LanguageTool auch Grammatik und Stilvorschläge. Wer also ein Komma falsch setzt oder ständig dieselben Wörter verwendet, bekommt dies im LanguageTool entsprechend angezeigt und kann daraufhin seinen Schreibstil noch einmal deutlich verbessern.
Die jeweiligen Fehler sind dabei farblich hervorgehoben. Rot markierte Stellen zeigen Rechtschreibfehler an, während die gelben Unterstreichungen Grammatikfehler kennzeichnen. Die blauen Hinweise hingegen sind Empfehlungen bezüglich einer Stilverbesserung.
Ebenfalls mit von der Partie sind beim LanguageTool Addons für alle gängigen Browser (Safari, Chrome, Firefox, Edge, Opera) sowie für die meistgenutzten Officeanwendungen. Namentlich wären das Word, OpenOffice, LibreOffice und Google Docs. Native Apps für Windows, Mac und iOS gibt es ebenfalls und auch Gmail und Thunderbird werden unterstützt. Damit erhält die Rechtschreibprüfung direkt im System Einzug und kann dort entsprechend verwendet werden.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass das LanguageTool ein reiner Online-Service bleibt. Ohne Verbindung zum Internet kann die Abfrage also nicht stattfinden. Auch dann nicht, wenn ihr die entsprechende App installiert habt. Das ist bei derartigen Diensten jedoch häufig der Fall, da es sich dabei meist um cloudbasierte Lösungen handelt. Die eigentliche Funktionalität wird also vom Server bereitgestellt und als Software as a Service (SaaS) vermarktet.
An Funktionsvielfalt und Support mangelt es beim LanguageTool nicht. Egal, ob Safari-Erweiterung, App für Mac und iPhone oder auch Addons für die Textverarbeitung, es wurde an alles gedacht.
Das Schreiben im LanguageTool funktioniert hervorragend. Der gesamte Dienst reagiert dabei deutlich schneller als der Duden Mentor oder vergleichbare Apps und wirkt dadurch sehr direkt. Allerdings muss ich gleichzeitig ein paar negative Erfahrungen mit dem LanguageTool teilen, die in erster Linie das Interface und die allgemeine Gestaltung betreffen.
Als Texter bin ich es gewohnt, Inhalte in Markdown zu verfassen. Das erkennt der Editor vom LanguageTool, genau wie übrigens auch HTML-Code, weshalb die Markdown-Zeichen nicht als Fehler markiert werden, wie im Duden Mentor. Wäre die Benutzeroberfläche nicht derart überladen, könnte das Arbeiten mit dem LanguageTool sogar deutlich intuitiver als beim Duden Mentor sein. Leider ist genau das Gegenteil der Fall.
Die Formatierungsoptionen am unteren Rand lassen sich weder ausblenden noch verschwinden sie bei Nichtbenutzung von selbst. Die linke Sidebar kann zwar verkleinert, aber nicht gänzlich geschlossen werden. Außerdem werden die für mich wichtigen Textstatistiken (Wortzahl, Zeichenzahl etc.) wiederum nicht von Anfang an eingeblendet. Vielmehr erfordert es weitere Klicks, um diese im LanguageTool angezeigt zu bekommen.
All diese Entscheidungen verstehe ich nicht. Auch die fehlende Schriftwahl macht mir als Texter zu schaffen, da ich für gewöhnlich ablenkungsfrei in einer Monospace Font schreibe. Hier wünsche ich mir beim LanguageTool deutlich mehr Ausblendungen und Optionen, um das ganze zumindest an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können. Da ist mir einfach zu viel Interface um den Text herum. All diese Dinge lenken unnötig ab und stören sogar, da sie für mich irrelevant sind.
Zusätzlich lässt sich im LanguageTool zwar der sogenannte akribische Modus aktivieren, doch merkt sich das Tool diese Option nicht. Im akribischen Modus werden mehr Formulierungsvorschläge angezeigt, genau wie auch zu lange Sätze oder Dopplungen, bei denen mir dann Synonyme vorgeschlagen werden.
Eine wirklich gelungene Funktion, die ich allerdings bei jedem Text erst einzeln aktivieren muss, da es keine Option gibt, diese standardmäßig aktiviert zu lassen. Stand jetzt, muss ich den akribischen Modus daher bei jedem Text erneut einschalten. Das nervt, da ich ihn immer verwende.
Diesen Einwand habe ich, wie fast alle Kritikpunkte und Erfahrungen aus meinem Test, den Entwicklern vom LanguageTool als Feedback hinterlassen. Vielleicht ändert sich das in naher Zukunft also noch. Es würde mich freuen, denn wer beruflich mit dem LanguageTool arbeitet, der kann hier aktuell keinen allzu praktischen Arbeitsablauf realisieren.
LanguageTool funktioniert im Test hervorragend. Leider ist die Benutzeroberfläche aber etwas verbaut und der akribische Modus muss immer wieder neu aktiviert werden.
Keine Rechtschreibprüfung ist perfekt. Das möchte ich gleich zu Beginn dieses Absatzes einmal klarstellen. Es mag in Zukunft möglich werden, dass Software wie das LanguageTool durch maschinelles Lernen cleverer und klüger wird, aktuell gibt es aber in jeder mir bekannten Rechtschreibprüfung stellenweise noch fehlerhafte Anzeigen. Einfach aufgrund dessen, weil der Inhalt nicht wirklich verstanden wird.
Die Fehler halten sich beim LanguageTool allerdings in Grenzen. Nur sporadisch fällt auf, dass etwa eine Kommaregel Probleme bereitet. Bei sehr speziellen Fachtexten kann es passieren, dass das LanguageTool Wörter nicht richtig einordnen kann und eine andere, in diesem Fall dann falsche Schreibweise vorschlägt. Oder der Stilvorschlag ein Wort empfiehlt, was wenig passend erscheint. Einfach deshalb, weil die Software nicht genau versteht, worum es im Text geht.
Diese Dinge sind aber normal bei Rechtschreibprüfungen. Es geht nicht darum, dass ihr euch blind auf selbige verlassen sollt, sondern darum, dass diese euch möglichst viele potenzielle Fehler anzeigen. Selbige gilt es dann händisch zu kontrollieren und bei Bedarf entsprechend abzuändern.
Mit dem LanguageTool gelingt das meiner Meinung nach derzeit am zuverlässigsten. Vergleiche ich das Tool mit dem Duden Mentor oder ähnlichen Rechtschreibprüfungen, siegt es für mich auf ganzer Linie. Die Quote der erkannten Fehler ist am Ende höher und die Korrekturen ergeben meist auch deutlich mehr Sinn als die Vorschläge in anderen Tools.
Was ich mir für die Zukunft noch wünschen würde, wäre eine genderneutrale Schreibweise direkt LanguageTool. Also eine Funktion, die automatisch vorschlägt, statt »Kunde« lieber »Kund*in« zu schreiben. Das passiert aktuell noch nicht. Allerdings werden genderneutrale Schreibweisen zumindest erkannt und nicht automatisch als Fehler markiert. Auch das ist im Duden Mentor anders, denn der markiert solche Schreibweisen als Fehler.
Die Fehlererkennung im LanguageTool ist auf hohem Niveau. Perfekt ist sie sicherlich nicht, gehört aber definitiv mit zu den besten. Außerdem werden Markdown und HTML im Fließtext problemlos erkannt.
In Sachen Preisgestaltung gibt es wenig zu meckern. Was sofort auffällt, ist, dass das Team von LanguageTool ein jährliches, besser noch zweijähriges Abonnement forciert. Alles darunter lohnt sich schlichtweg nicht und das offensichtlich mit voller Absicht.
Somit ergibt sich eine völlig absurde Preisgestaltung, die sich ausnahmslos dann rentiert, wenn ich das LanguageTool für mindestens ein Jahr abonniere. Ob das heutzutage noch sein muss, wo wir fast überall zum fairen Monatsabo übergangen sind, welches jederzeit kündbar ist, lasse ich mal so im Raum stehen. Diese Abos werden aktuell angeboten:
An der Preisgestaltung mag sich bestimmt in Zukunft noch etwas ändern, doch am Grundkonzept vermutlich nicht. Wer das LanguageTool nutzen möchte, soll also wohl jährlich zahlen. Das System selbst finde ich dämlich und nicht mehr angebracht. Doch der Ärger verfliegt, weil der Preis immerhin fair ausfällt. Für knappe 60 Euro im Jahr bekommt ihr LanguageTool Premium und das ist ein Preis, der bei all der Funktionsvielfalt absolut okay ist.
Die einfache Prüfung auf Rechtschreibfehler ist zudem kostenlos. Bis zu 10.000 Zeichen dürfen im Einsteiger-Tarif einer vollständigen Analyse unterzogen werden. Auch da gibt es wenig zu beklagen.
Ob der forcierte Jahreszwang sein muss, weiß ich nicht. Fair ist der Preis am Ende aber, vorausgesetzt, ihr wählt das Jahresabo.
Vergleiche ich meine Erfahrungen mit dem LanguageTool mit den Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren mit dem Duden Mentor sammeln konnte, siegt ersteres auf ganzer Linie. Der Duden Mentor funktionierte nämlich immer wieder mal nicht zuverlässig oder zeigte typische Rechtschreibfehler nicht korrekt an. Wie im Duden Mentor Test bereits erwähnt, ignorierte dieser zuletzt auch Fehler wie »Die wunderbaresten Reiseziele«.
Das LanguageTool hat hier weniger Schwierigkeiten und korrigiert das meiste richtig. Allgemein wirkt die Rechtschreibprüfung im LanguageTool auf mich etwas pfiffiger und durchdachter, so als würden die Texte hier ganzheitlicher betrachtet werden und als fände die Fehlerkorrektur nicht nur auf Basis einzelner Wörter statt.
Interessant ist auch der Umstand, dass im Duden Mentor keinerlei Sicherungen angelegt werden. Speichern ist hier sogar gar nicht möglich. Stürzt der Browser ab oder gibt es einen Stromausfall (soll vorkommen), wären dann alle Korrekturen verschwunden. Mir ist das mehr als einmal passiert, als ich während einer Recherche versehentlich den Tab geschlossen habe.
Das geschieht im LanguageTool nicht, denn hier wird jeder Text zumindest kurzzeitig gespeichert. Auf Wunsch sogar dauerhaft. Und wenn ich den Browser nicht nutzen möchte, installiere ich einfach die App und umgehe solche Probleme gänzlich. Im Duden Mentor gibt es keine Ausweichmöglichkeit und keine App als Alternative.
Auch kommt das LanguageTool mit Markdown und HTML zurecht, während entsprechende Markierungen im Duden Mentor fälschlicherweise angestrichen werden. Genau wie übrigens die genderneutrale Schreibweise. Als Texter profitiere ich zudem von den 100.000 Zeichen pro Text, die ich auch regelmäßig benötige. Im Duden Mentor waren es maximal 40.000, die mir als Content Manager oft nicht ausreichten.
Alles in allem ist das LanguageTool umfangreicher und weniger limitiert, bei einem gleichzeitig günstigeren Preis. Außerdem geht die Entwicklung hier sichtbar voran, während sie beim Duden Mentor oft stillzustehen scheint. Im direkten Vergleich (auf Basis meiner Erfahrungen) siegt das LanguageTool.
Im direkten Vergleich zwischen LanguageTool und Duden Mentor siegt für mich ganz klar das LanguageTool. Zu viel fehlt beim Duden Mentor und zu oft ärgere ich mich über falsche Markierungen.
Mehrere Jahre habe ich den Duden Mentor verwendet und mir die Entwicklung vom LanguageTool nur nebenbei angeschaut. Gerade das Interface und der daraus entstehende Workflow gefielen mir bei Letzterem nie so richtig. Auch heute noch nervt es mich, dass ich die Anzeigen nicht weiter reduzieren kann oder aber die für mich wichtigen Statistiken erst über einen zusätzlichen Klick erreiche. Die Schriftart ist für professionelles Schreiben ebenfalls eher ungeeignet, eine Auswahl gibt es nicht.
Das war es dann aber mit der Kritik am LanguageTool. Während es beim Duden Mentor die letzten Jahre kaum voranging und die Preise dennoch hoch blieben, wurden meine LanguageTool Erfahrungen beständig positiver. Egal, ob diese den Online-Service selbst betrafen oder die nativen Apps für MacOS und iOS, die Erweiterungen für den Browser oder das Addon für Word. Alles funktionierte im Test deutlich effektiver und vor allem zuverlässiger.
Am Ende folgt daher eine klare Empfehlung. Die basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen mit dem LanguageTool und dem direkten Vergleich mit der Alternative namens Duden Mentor.
Für mich macht das LanguageTool zwar noch nicht alles richtig, ist aber dennoch spürbar besser als der Duden Mentor oder vergleichbare Lösungen. Außerdem ist hier jederzeit erkennbar, dass das Team neue Features hinzufügt oder Änderungen plant. Es geht also beständig voran und das gefällt mir. Beim Duden Mentor hatte ich hingegen stets das Gefühl von Stillstand.
Bei den SEO-Tools ist es oft so, dass mehrere genutzt werden, da es das beste SEO-Tool im Grunde gar nicht gibt. Es ist vielmehr die Kombination aus verschiedenen Lösungen, die dann wiederum die besten Ergebnisse hervorbringt. Getreu dieser Linie habe ich auch das LanguageTool und den Duden Mentor bislang zusammen verwendet. Damit ist jetzt Schluss! Ab heute wird das LanguageTool die Nummer eins und der Duden Mentor ist nur noch sporadisch im Einsatz.
Preislich kann ich zum Jahresabo nichts Negatives sagen. Das bekommt ihr, wenn ihr die Rechtschreibprüfung beruflich benötigt, beim LanguageTool gewissermaßen geschenkt. Und selbst wenn ihr sie nur privat verwenden wollt, sind die knapp sechzig Euro sicherlich nicht zu viel. Für mich ist das LanguageTool die derzeit beste Grammatik-, Stil- und Rechtschreibprüfung. Mit großem Abstand.