MacOS Performance optimieren

MacOS ist ein wunderbares System und mit den Produkten von Apple fühle ich mich allgemein auch sehr wohl. Ich kann darauf vertrauen, dass mein MacBook nicht plötzlich Fehlermeldungen ausspuckt und wenn doch mal etwas schiefläuft, ist auch nicht gleich alles weg. Die überraschenden Updates, die den Rechner einfach mal neu starten, wie ich es noch von meiner Windows-Zeit kenne, sind hier ebenfalls kein Thema. Dabei war ich einst wirklich ein zufriedener Windows-Nutzer, der sein System bis auf das kleinste Detail konfigurierte, anpasste, veränderte und die Offenheit von Windows sehr zu schätzen wusste.

Doch diese Zeit ist lange vorbei. Microsoft vergraulte mich endgültig, als ich mir damals Windows Vista kaufte, kurze Zeit später dann schon Windows 7 kam und dann Windows 8 mit seiner Touch-Oberfläche erschien, wo von Touch eigentlich noch keine Rede am Desktop war. Aber egal, vergessen wir den Ärger von damals.

Denn auch bei MacOS ist nicht alles Gold, was glänzt. So schön das System auch aussieht und so clever es oft funktioniert, manchmal geht mir genau diese grafische Gestaltung auch auf die Nerven. Vor allem die vielen Animationen im System verlangsamen die meisten Prozesse nur unnötig. Was anfangs noch hübsch ist, nervt Poweruser also schnell. Weil es im Alltag jedes Mal ein paar Millisekunden kostet und das sich über die Monate und Jahre dann doch bemerkbar macht.

Wie ihr MacOS auf Performance optimiert, zeige ich euch nun ein wenig genauer. Oder besser gesagt zeige ich euch, wie ich es handhabe und wie und wo ich Funktionen im System deaktiviere, aktiviere oder verändere, um MacOS zu beschleunigen und zu optimieren. Performance meint für mich übrigens nicht alles auf Anschlag laufen zu lassen, sondern beispielsweise auch die Akkulaufzeit zu verbessern.

MacOS Performance optimieren
Hier findet ihr Tipps und Tricks, um die Performance von MacOS zu verbessern.

MacOS ohne komplizierte Hacks optimieren

Ziel ist es für mich immer, die Optimierungen von MacOS auf eine Weise vorzunehmen, die im Alltag keine Probleme bereitet. Auch sollte alles bei einem Clean Install, also einer Neuinstallation von MacOS, möglichst schnell und einfach reproduzierbar bleiben. Komplizierte Hacks bringen mir also wenig, weil sie fummelig sind und meist auch nur bei einer bestimmten Version von MacOS funktionieren, bei Updates also gerne mal ihre Gültigkeit verlieren.

Wer MacOS auf Performance optimieren möchte, dafür aber keine Sicherheitseinstellungen umgehen oder Terminal-Befehle abtippen will, der ist hier richtig. Das meiste ist eher eine Empfehlung und auch wenn es fast immer per Terminal funktionieren würde, nutze ich am Ende verschiedene Apps, um die Performance von MacOS zu verbessern. In erster Linie deshalb, weil so die Kompatibilität gewährleistet wird und Änderungen nicht bei jeder neuen MacOS-Version überschrieben und neu eingestellt werden müssen.

Bewegung und Transparenz reduzieren

Zunächst einmal gilt es, die Optionen zu finden, die einen Einfluss auf die Performance von MacOS haben und die Apple von Haus aus freischaltet, also entsprechend auch frei zugänglich darstellt. In den Systemeinstellungen wählt ihr unter »Bedienungshilfen« am linken Rand »Anzeige« aus. Dort die beiden Punkte »Bewegung reduzieren« und »Transparenz reduzieren« einschalten. Damit ist schon einmal viel getan.

Bewegung reduzieren, Transparenz ausschalten
MacOS Systemeinstellungen, um Bewegung und Transparenz zu reduzieren.

Zum einen wird die Oberfläche von MacOS in meinen Augen besser nutzbar, da nicht mehr überall Farben und Hintergründe durchscheinen. Zum anderen ist es gut für die Performance, da Transparenz und Animationen natürlich Leistung fressen, die anderweitig besser zum Einsatz kommen kann. Mal davon abgesehen, dass gerade die Animationen teilweise wirklich ein wenig zu verspielt sind. Jedenfalls für meinen Geschmack. Nicht alles muss sich immer sanft bewegen.

Mit diesen zwei Häkchen fühlt sich MacOS dann schon deutlich schneller und direkter an und wer einen älteren Mac oder ein älteres MacBook verwendet, kann so auch tatsächlich die Performance verbessern, um mehr Leistung aus seinem Gerät herauszuholen. Das gilt im Übrigen ebenso für die Akkulaufzeit, denn beide Einstellungen haben einen Einfluss auf den Stromverbrauch eures MacBooks. Ein älteres MacBook wurde bei mir Test deutlich weniger warm, wenn Animationen und Transparenz deaktiviert waren. Der Einfluss ist aber minimal und nur im ansonsten schon warmen Sommer spürbar. Erwartet also nicht allzu viel.

Siri und Spotlight deaktivieren

Wer Siri, wie ich, nie verwendet, sollte die Funktion am MacBook deaktivieren. Immer daran denken, dass solche Assistenten oder Features auch stets im Hintergrund laufen müssen, um entsprechend zu funktionieren. Das verschlechtert die Performance unter MacOS und reduziert somit die allgemeine Leistung.

Siri ist dabei relativ einfach zu deaktivieren. In den Systemeinstellungen unter »Siri« sämtliche Haken entfernen und schon ist Siri deaktiviert und stumm. Siri erscheint dann nicht mehr in der Menüleiste und ist auch sonst an keiner Stelle mehr spürbar aktiv. Da Siri mittlerweile aber ein fester Bestandteil von MacOS geworden ist, lässt es sich nie ganz deaktivieren. Aber zumindest sind einige der Leistungsfresser im Bereich Siri damit ausgeschaltet.

Siri deaktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um Siri zu deaktivieren.

Die Sache mit Spotlight ist hingegen etwas schwieriger. Wer Spotlight wirklich vollständig deaktivieren möchte, muss die sogenannte System Integrity Protection von MacOS aushebeln. Solche Schritte finde ich immer etwas unschön und verzichte daher darauf. Mal ganz davon abgesehen, dass die Suche auch sporadisch benötigt wird und ebenfalls für die Suchfunktion in Mail und anderen Apps verantwortlich ist, also gar nicht komplett deaktiviert werden sollte. Wie Siri ist Spotlight inzwischen ein fester Bestandteil von MacOS geworden und somit tief im System verwurzelt.

Spotlight nicht ganz zu deaktivieren, bedeutet zwar, dass die Funktion weiterhin bestimmte Bereiche in MacOS indexiert und somit Leistung frisst, doch diese Bereiche können zumindest stark eingeschränkt werden. Unter Systemeinstellungen »Spotlight« solltet ihr überall den Haken entfernen, wo Spotlight nicht benötigt wird. Das reduziert schon einmal einen großen Leistungsfresser, denn überall dort, wo Spotlight indexiert, verbraucht es auch unglaublich viel Energie. Wer aber nur einmal im Jahr nach einer Datei sucht, der muss von Spotlight nicht die gesamte Musikmediathek, sämtliche Kontakte und vieles mehr indexieren lassen.

Spotlight Indexierung deaktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um die Spotlight Indexierung zu deaktivieren.

In den Einstellungen von Spotlight gibt es außerdem noch den Tab »Datenschutz«. Hier könnt ihr Verzeichnisse oder auch Festplatten, also ganze Laufwerke hinzufügen, die Spotlight fortan ignorieren soll. Fügt ihr hier etwa die Macintosh HD hinzu, indexiert Spotlight fortan auch nichts mehr auf eurer Festplatte. Damit ist Spotlight im Grunde deaktiviert. Bedenkt dann aber auch, dass die Suche im Finder etc. nichts mehr anzeigen wird, solltet ihr sie verwenden.

Spotlight deaktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um die Spotlight Indexierung vollständig zu deaktivieren.

Je weniger Spotlight indexieren muss, desto weniger Leistung frisst die Suchfunktion von MacOS und desto besser wird die MacOS Performance. Denkt aber bitte daran, dass ohne Spotlight auch die Suchfunktion nicht mehr funktioniert, und zwar systemweit und in allen Apps. Es kommt bei mir zwar selten vor, dass ich etwas suchen muss, doch es kommt eben dennoch gelegentlich vor. Ist Spotlight deaktiviert, hilft nur die mühsame Suche von Hand. Hier müsst ihr also selbst entscheiden, ob ihr die MacOS Performance optimieren möchtet oder lieber eine Komfortfunktion mehr aktiviert lasst.

Ach, und natürlich deaktiviere ich in den Einstellungen unter »Dock & Menüleiste« und dann »Spotlight« noch das entsprechende Icon in der Menu Bar von MacOS.

Spotlight Icon deaktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um das Spotlight Icon zu deaktivieren.

Mitteilungszentrale deaktivieren

Ebenfalls nervig, zumindest aus meiner Sicht, ist die Mitteilungszentrale innerhalb von MacOS. Ich nutze am Mac keine Mitteilungen und finde es auch eher unpraktisch und unschön, wenn eine App mir für jeden Mist eine Mitteilung anzeigt. Leider machen genau das mittlerweile fast alle Apps, ohne mal zu hinterfragen, wie sinnvoll die jeweiligen Mitteilungen überhaupt sind.

Früher war es problemlos möglich, Spotlight und die Mitteilungszentrale komplett zu deaktivieren. Dann waren sogar die Icons in der Menüleiste weg. Das geht mit der neusten Version von MacOS so nicht mehr, da nun der Systemintegritätsschutz von MacOS greift. Einfach mal Spotlight oder die komplette Mitteilungszentrale deaktivieren, wäre ein Eingriff in das System, den MacOS nicht mehr erlaubt. Vor allem aber auch, weil beide Apps immer mehr mit MacOS verschmolzen sind und einen wesentlichen Bestandteil des Systems darstellen.

Da ich, wie im Spotlight Absatz schon erwähnt, nicht dazu raten würde, die System Integrity Protection von MacOS zu deaktivieren, muss es also anders funktionieren. Wir gehen daher wieder in die Systemeinstellungen. Dort zu »Mitteilungen & Fokus« und unter »Fokus« wird der »Nicht stören« Fokus aktiviert. Damit bleibt die Mitteilungszentrale dauerhaft im Ruhemodus, sodass keine Mitteilungen unter MacOS mehr angezeigt werden.

Mitteilungszentrale deaktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um die Mitteilungszentrale zu deaktivieren.

Blöd ist nur, dass MacOS seit neustem nicht mehr nur das Icon ausgraut (es gibt nämlich kein Icon für die Mitteilungszentrale mehr), sondern die komplette Anzeige von Datum und Uhrzeit. Das kann störend sein, weil beides dadurch deutlich schlechter lesbar wird.

Außerdem hindert es MacOS leider nicht daran, die Mitteilungszentrale zu starten, die dann auch fleißig Speicher frisst und im Hintergrund weiterarbeitet. Es reduziert allerdings deren Aktivität, da die Mitteilungszentrale ungenutzt im Ruhemodus verweilt. Für mich der beste Weg, da ich wie schon erwähnt nicht so stark in das System eingreifen möchte, um meine Optimierungen auch beim nächsten Mac schnell umsetzen zu können.

Von selbst versteht sich zudem, dass ich alle Mitteilungen in den Systemeinstellungen unter »Mitteilungen & Fokus« komplett deaktiviere. Außer bei einigen wenigen Apps (wie Apple Mail) ist der Schieberegler bei »Mitteilungen erlauben« also überall deaktiviert, damit diese gar nicht erst Mitteilungen versenden können. Auch das reduziert die Hintergrundaktivitäten, spart Akku und bringt wieder einen Hauch mehr Performance, weil MacOS sich um andere Dinge kümmern kann.

Mitteilungen deaktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um Mitteilungen zu deaktivieren.

Stromsparmodus aktivieren

Zugegeben, den Stromsparmodus zu aktivieren, klingt ein wenig komisch, wenn es darum geht, MacOS auf Performance zu optimieren, doch auch das zählt für mich dazu. Performance meint für mich nämlich nicht, die CPU zu übertakten oder permanent voll auszulasten, sondern ebenso die beste Performance aus dem Akku des MacBooks herauszuholen.

Damit der Akku beim MacBook möglichst lange durchhält, empfiehlt es sich bei neuen Geräten den Stromsparmodus zu aktivieren. Den gab es früher nicht, weshalb bei den Intel CPUs noch Apps wie Turbo Boost Switcher verwendet wurden. Das Tool deaktiviert bei Intel CPUs die Turbo-Boost-Funktion, was zu einer deutlich reduzierten Hitzeentwicklung führt, die wiederum primär dem Akku und der Akkulebensdauer zugutekommt.

Bei MacBooks mit Apple Silicon Chip ist das nicht mehr notwendig. Hier reicht ein Blick in die »Systemeinstellungen« und dann »Batterie«. Dort findet ihr auf der linken Seite die Bereiche »Batterie« und »Netzteil« und könnt für beide festlegen, ob der Stromsparmodus aktiviert werden soll.

Bei mir am MacBook habe ich den Stromsparmodus nur während des Batteriebetriebs aktiviert. Sobald ich mich an den Schreibtisch setzte, um größere Aufgaben (z. B. Videoschnitt) zu erledigen, ist das Netzteil eingesteckt und somit automatisch der Stromsparmodus wieder deaktiviert, weshalb mehr Leistung freigegeben wird. Im Batteriebetrieb benötige ich diese Leistung jedoch nicht. Performance heißt für mich auch, möglichst viel Energie zu sparen, um im Batteriebetrieb entsprechend lange durchhalten zu können.

Stromsparmodus aktivieren
MacOS Systemeinstellungen, um den Stromsparmodus zu aktivieren.

Animationen in MacOS deaktivieren

Nun kommen wir zu den schwierigen Aufgaben, die MacOS jedoch spürbar beschleunigen können. Zu den Animationen von MacOS gibt es im Internet unzählige Forenbeiträge, die versuchen alle Animationen händisch zu finden, die per Terminal deaktiviert werden können. Das war zeitweise auch nett, doch es erfordert eben Kommandos im Terminal und wie eingangs erwähnt, halte ich solche Lösungen inzwischen für etwas unschön. Weil sie nach einigen Updates oft nicht mehr wie gewünscht funktionieren und somit nicht schnell reproduzierbar sind.

Derartige Befehle verändern sich nämlich gerne mal, wenn eine neue MacOS-Version erscheint. Also müssen sie kontrolliert, gepflegt und regelmäßig überprüft werden. Und zwar ständig. Genau das möchte ich aber nicht. Ich will die MacOS Performance verbessern und dafür einen Workflow entwickeln, der bei jedem neuen MacBook problemlos und schnell übertragen werden kann. Ohne, dass ich all das ständig kontrollieren und überprüfen muss, um sicherzustellen, dass es mein System nicht plötzlich zerschießt.

Für solche Sachen kommt bei mir deshalb eine App zum Einsatz. Nicht das Terminal, nicht ein Hack im System, sondern ein einfaches Tool, welches ich per App installiere und welches mir versteckte Optionen in MacOS freischaltet. Optionen, die Apple zwar anbietet, jedoch nicht öffentlich zugänglich macht. Im nächsten Absatz verrate ich euch, wie ihr die Animationen in MacOS deaktivieren könnt und was das Tool meiner Wahl sonst noch so alles kann.

Animationen Terminal deaktivieren
MacOS Animationen per Terminal deaktivieren.

MacOS App für versteckte Systemeinstellungen

Angefangen hat es bei mir mit der kostenpflichtigen App Cocktail. Die war toll, funktionierte gut und war ein No-Brainer. Bis sich dann herausstellte, dass der Entwickler ein wenig unfair agiert, nicht erreichbar ist und eine neue Version plötzlich erneut bezahlt werden musste. Zuvor war das Tool ein Einzelkauf und galt für alle Versionen von MacOS. Also war ich weg, denn solch ein Gebaren unterstütze ich ebenso wenig wie Abonnements.

Im Folgenden schaute ich mir viele kleinere aber auch größere Programme an und zerschoss mir damals mit der ein oder anderen App auch das System. Nichts ging mehr, weil die Apps ziemlich tief in das System eingriffen und oft sogar ein wenig zu tief. Genau das wollte ich aber nicht. Meine Optimierungen sollten für jeden neuen Mac einfach umsetzbar bleiben und nicht jedes Mal zu einem Risiko im Hinblick auf die Stabilität führen.

Nach einer Weile stieß ich dann auf Onyx. Im Grunde exakt dasselbe Tool wie Cocktail, nur eben vollkommen gratis. Etwas nervig ist, dass es für jede MacOS-Version eine neue Version von Onyx gibt, das alte demnach jedes Mal obsolet wird. Die Funktionen sind einfach und praktisch, aber mir fehlten hier dann doch ein paar Details.

Tja und jetzt nutze ich seit Längerem TinkerTool. Ein deutscher Entwickler kümmert sich um die App, gibt freundlichen und sehr professionellen Support, scheint sein Fach zu verstehen und pflegt das Tool mit regelmäßigen Updates. So etwas finde ich immer sehr sympathisch und unterstütze das Ganze daher gerne. Das TinkerTool gibt es auch noch in einer größeren, kostenpflichtigen Version, mit mehr Einstellungen, beispielsweise auch Einstellungsmöglichkeiten für Spotlight, doch das ist mir dann zu viel des Guten und zu umfangreich. Lieber simpel bleiben.

Mit dem TinkerTool könnt ihr Animationen deaktivieren, das Dock sperren (ich ändere beispielsweise immer wieder versehentlich die Größe) und vieles, vieles mehr. Mit wenigen Handgriffen sind so beispielsweise auch alle Animationen in MacOS ausgeschaltet. Doch schauen wir uns das TinkerTool einmal genauer an. Ein paar andere Tool-Empfehlungen gibt es hier auch noch.

Wer möchte, kann übrigens zusätzlich Onyx installieren. Das besitzt unter »Optimieren« nämlich verschiedene Cleaning Scripte, die unter anderem den Spotlight- oder Mail-Index neu aufbauen sowie die System Caches löschen können. All das ist zwar selten bis nie notwendig, kann einen alten Mac, der viel in Betrieb ist, aber ein wenig freiräumen und entlasten.

MacOS Onyx optimieren
Die MacOS App Onyx besitzt verschiedene Funktionen, um MacOS automatisch zu optimieren.

TinkerTool für MacOS verwenden

Animationen und mehr können in MacOS ganz einfach via TinkerTool deaktiviert werden. Welche Einstellungen ich dort verwende, um die MacOS Performance zu verbessern, verrate ich euch hier nun anhand einiger Screenshots und Detailangaben. Wer will, kann die Einstellungen einfach für sich übernehmen und wird dann ebenfalls einen Leistungssprung bemerken. Wer MacOS auf Performance optimieren möchte, macht mit dem TinkerTool jedenfalls nichts falsch.

Viel wichtiger ist und bleibt aber, dass MacOS sich dadurch schneller anfühlt und besser bedienen lässt. Unabhängig davon, ob es wirklich schneller ist, fühlt es sich ohne die langsamen Animationen verzögerungsfreier an. Wie bei der Web Performance Optimierung, wo es oft um die tatsächliche und gefühlte Ladezeit geht. Für mich bedeutet der Verzicht auf Animationen beim Arbeiten, dass ich nicht mehr unnötig auf ein Einblenden warten muss.

Allein schon die Zeit, die das Dock benötigt, um zu erscheinen, wenn ihr es nur mit MacOS eigenen Optionen ausblendet, nervt mich im Alltag einfach extrem. Das gilt allgemein für die Animationen von MacOS. So hübsch sie auch sein mögen, ich brauche sie eben einfach nicht. Sie sind mir zu verspielt und zu langsam, weshalb ich sie bei jedem neuen MacBook als erstes deaktivieren möchte. Das gestattet MacOS mir aber nicht, sondern bietet lediglich die Option, Bewegungen innerhalb der Animationen über die Bedienungshilfen zu reduzieren.

Übrigens kann das TinkerTool noch andere Dinge. Zum Beispiel mehr Apps pro Reihe im Launchpad anzeigen oder den Schreibtisch, genauer gesagt das unsichtbare Finder-Fenster, vollständig deaktivieren. Auch die Glättung von Schriften, also das Antialiasing in MacOS, kann mit dem TinkerTool deaktiviert werden. Selbiges bringt wieder Performance, zumal die Schriften ohne Glättung deutlich angenehmer erscheinen. Jedenfalls dann, wenn ihr viel mit Text arbeitet, so wie das bei mir als Content Manager der Fall ist.

Wer noch mehr Funktionen möchte, um MacOS zu manipulieren, kann sich TinkerTool System kaufen, welches noch weitere Optionen zur Verwaltung bietet, sich aber auch ganz klar an Profis richtet. Damit nichts schiefgehen kann, sichert TinkerTool beim ersten Öffnen übrigens die aktuellen Einstellungen und erlaubt es euch, diese jederzeit zurückzusetzen. Und zwar auf den Zustand vor der Installation, genau wie auch auf die Standardwerte von MacOS selbst. Das ist mal mitgedacht vom Entwickler und ziemlich praktisch, wenn ihr die App zum ersten Mal verwendet.

TinkerTool MacOS Backup
TinkerTool für MacOS besitzt eine clevere Backup-Funktion für Einstellungen.

Meine TinkerTool Einstellungen

Um MacOS auf Performance zu optimieren, habe ich in TinkerTool alles, was meiner Ansicht nach Leistung frisst und sich nicht einfach in MacOS deaktivieren lässt, entsprechend ausgeschaltet. Falls ihr ähnliches vorhabt und auf das Testen und Ausprobieren verzichten wollt, möchte ich euch hier meine Einstellungen für TinkerTool mitteilen. Die funktionieren für mich seit vielen Jahren hervorragend und werden auch sicherlich ebenfalls gute Dienste erweisen.

Finder: Im Finder sind erst einmal die MacOS Toneffekte deaktiviert worden, genau wie die Schreibtischfunktion ausgeschaltet (unsichtbares Finder-Fenster) ist. Außerdem wurden alle Animationen deaktiviert.

TinkerTool Finder
TinkerTool Einstellungsmöglichkeiten für den Finder.

Dock: Hier habe ich die Verzögerung beim Einblenden des Docks ausgeschaltet, ebenso wie den Effekt selbst. Dadurch wird das Dock beim Mouseover sofort nutzbar, was im Alltag eine echte Erleichterung darstellt. Weil es mir außerdem öfter passiert, dass ich versehentlich die Größe des Docks ändere, habe ich die manuelle Größenänderung gesperrt. So bleibt das MacOS Dock immer gleich groß.

TinkerTool Dock
TinkerTool Einstellungsmöglichkeiten für das Dock.

Launchpad: Für das Launchpad in MacOS habe ich sämtliche Animationen per Haken in TinkerTool deaktiviert. Das gilt aber nicht für die Taste (Sondertaste F3), denn dort kann die Animation beim Tastendruck meines Wissens nach nicht ausgeschaltet werden. Wer das Launchpad wie ich aber mit einer Touchpad-Geste einblendet, wird dies nun schneller erledigen können, weil die Animationen deaktiviert sind.

TinkerTool Launchpad
TinkerTool Einstellungsmöglichkeiten für das Launchpad.

Allgemein: Hier habe ich nur die Animationen beim Öffnen von Fenstern deaktiviert. Auch die Programmfunktion der zuletzt benutzten Dokumente habe ich weiter unten ausgeschaltet. Wer möchte und keine zusätzliche App für Screenshots verwendet, kann hier außerdem noch einiges für die von MacOS erstellten Screenshots konfigurieren. Unter anderem das Dateiformat, die Namensgebung und den Speicherort.

TinkerTool Allgemein
Allgemeine MacOS-Einstellungen in TnkerTool.

Schreibtisch: Hier findet ihr kleinere Anpassungen, die für mich aber nicht relevant sind, weil sie mir nicht dabei helfen, MacOS auf Performance zu optimieren.

Programme: Gleiches gilt bei mir für den Tab »Programme«. In diesem habe ich ebenfalls nichts verändert.

Schriftarten: Hier könntet ihr, wenn ihr denn wollt, die Standardschriftarten von MacOS ändern. Davon würde ich aber die Finger lassen, weil das nur für inkonsistente Darstellungen sorgt, also ein Durcheinander hervorruft.

Glättung: Wer die MacOS Performance verbessern möchte, muss die Glättung der Schriftarten deaktivieren. Gamer wissen, dass Antialiasing immer schon viel Performance gekostet hat und das ist auch unter MacOS nicht anders. Außerdem sieht MacOS ohne Antialiasing der Schriften deutlich besser aus. Da ich als Content Manager arbeite und demnach viele Texte schreibe, kann ich sagen, dass genau das ohne die Schriftglättung einfach angenehmer wird.

TinkerTool Glättung
TinkerTool Einstellungsmöglichkeiten für die Schriftglättung in MacOS.

Erscheinungsbild: Auch hier bleibt wieder alles unverändert.

Safari: Keine Änderungen notwendig, da diese für die Performance von MacOS ohnehin nicht sonderlich relevant sind.

Mehr Tipps für mehr Performance

Wir haben nun bereits wirklich viel deaktivieren können, was die Performance von MacOS spürbar verbessert haben sollte. Die Animationen sind deaktiviert, Spotlight indexiert nicht mehr ständig alles und auch sonst wurden einige Änderungen mithilfe von TinkerTool vorgenommen, die für mehr Leistung unter MacOS sorgen.

Doch ich habe hier noch ein paar zusätzliche Tipps und Tricks für euch, die zumindest in meiner Wahrnehmung die Performance von MacOS verbessern können. Um diese geht es in diesem Absatz des Artikels.

Falls der Desktop, also das unsichtbare Finder-Fenster, nicht per Tinker-Tool deaktiviert wurde, müssen Dateien dort immer für die Anzeige abgerufen werden. Den Desktop möglichst freizuhalten, verbessert also die Performance von MacOS. Allerdings ist das nur dann spürbar, wenn der Desktop für gewöhnlich extrem zugemüllt ist.

Auch gibt es einige Apps, speziell die, die nicht über den App Store vertrieben werden, welche Verbindungen nach außen tätigen. Benötigt ihr eine App nicht, entfernt diese also sauber und vor allem restlos, damit sie das System in keinerlei Hinsicht mehr bremsen kann. Ich nutzte dafür seit vielen Jahren den AppCleaner von FreeMacSoft. Es ist mir ansonsten ein Rätsel, warum MacOS Apps nicht von selbst vollständig entfernt oder eine Deinstallation anbietet.

In Launchpad packe ich zudem alles auf eine Seite, damit gar keine zweite Seite erstellt werden muss. Alle Apps, die ich nicht oder nur selten benötige, kommen also in einen Ordner, den ich »Sonstige« nenne. Auch die Menüleiste von MacOS halte ich nach Möglichkeit frei. Wird ein Icon mitsamt Informationen angezeigt, geht das schließlich immer auch zu lasten der Performance.

AdBlocker verlangsamen außerdem die Darstellung von Websites und fressen den Arbeitsspeicher auf. Statt also einen AdBlocker in Safari zu installieren, empfehle ich euch NextDNS zu verwenden. Das beschleunigt nicht nur die Performance von MacOS, sondern die des gesamten Internets. Außerdem blockt NextDNS auch Verbindungen, die von Apps vorgenommen werden. Weil auch Apps heutzutage jede Tracker integriert haben, wird mit NextDNS im Grunde alles schneller und ihr sendet mobil weniger Daten.

Früher habe ich auch immer True Tone deaktiviert. Das geht heute allerdings nicht mehr, da Apple seine Bildschirme so baut, dass sie ohne True Tone nicht mehr nutzbar sind. Die Farbkalibrierung und Darstellung ohne True Tone ist einfach nur grausam. Deaktivieren würde zwar die Performance steigern, da True Tone die Sensoren abfragt, es ist aber nicht empfehlenswert. Wurde True Tone unter MacOS deaktiviert, sieht einfach nichts auf dem Display mehr richtig aus.

Was ich unter MacOS gerne deaktivieren würde

Es gibt noch zwei Sachen, die ich unter MacOS unglaublich gerne deaktivieren würde. Dafür habe ich selbst auch schon einmal sehr lange recherchiert und eigenhändig im System nach versteckten Optionen gesucht, aber nichts gefunden. Es geht es um zwei potenzielle Darstellungsoptionen, die garantiert viel Leistung kosten.

Zum einen würde ich gerne die Schatten von Fenstern deaktivieren. Weder finde ich die großen Schatten um die Fenster herum besonders hübsch, noch benötige ich sie. MacOS erlaubt es mir aber nicht, die Fensterschatten zu deaktivieren und ich finde auch nach Jahren immer noch keine versteckte Option oder Möglichkeit dafür. Wirklich schade, weil Schatten einfach nicht meins und sie für gewöhnlich auch schlecht für die Performance sind.

Dann wäre da noch die Animation in der Menu Bar. Bei mir ist unter MacOS auf dem MacBook die Menüleiste, genau wie das Dock, ausgeblendet. Einfach, weil ich möglichst wenig Ablenkung auf dem Bildschirm haben möchte und das kleine Display vom MacBook voll ausnutzen will. Während ich die Verzögerung und die Animation beim Dock deaktivieren kann, geht es bei der Menüleiste aber leider nicht.

Für beides finde ich keine Optionen, keine Hacks und auch keine Apps, die das realisieren. Falls ihr da was wisst, schreibt mir gerne eine Mail. Gerade die Animation der Menüleiste stört mich sehr, weil es immer einen Moment dauert, bevor sie erscheint und weil alle anderen Animationen unter MacOS schon deaktiviert sind. Es wirkt daher geradezu merkwürdig, wenn ausgerechnet die Menüleiste immer noch animiert erscheint.

MacOS Performance verbessern

Am Ende ist es gar nicht so schwer, mit ein paar gezielten Einstellungen, einer App wie TinkerTool und ein wenig Hintergrundwissen, mehr Performance aus MacOS herauszukitzeln. Es geht dabei aber ehrlicherweise nicht unbedingt darum, dass plötzlich mehrere Gigabyte Arbeitsspeicher eingespart oder die CPU dauerhaft entlastet wird. Es geht eher darum, die kleinen Performancefresser im System zu eliminieren. Dinge, die für Poweruser einfach unnötig sind.

Gerade die Animationen sorgen außerdem dafür, dass die gefühlte Performance unter MacOS spürbar steigt. Wenn das Dock beim Mouseover sofort da ist, oder wenn lange Animationen verkürzt werden, wirkt das wie ein Turbo-Boost für MacOS. Auch die fehlende Transparenz sorgt für mehr Klarheit im System, ohne dass überall die Farben des Hintergrunds durchscheinen. Für jemanden wie mich, der den ganzen Tag am MacBook arbeitet, machen diese Feinheiten den Unterschied.

Dennoch ist der Titel ein wenig irreführend. Vielleicht ist es eher mein minimalistischer Anspruch, der mich dazu treibt, auch unter MacOS das Unwesentliche zu deaktivieren. Weil es unnötig ist, verspielt erscheint, einfach vollkommen überflüssig wirkt. Wer das ähnlich sieht, darf es mir gerne gleichtun. Die Anleitung dazu habt ihr soeben gelesen.