Vor kurzem hatte ich einen Artikel geschrieben, in dem ich euch gezeigt habe, wie ihr die MacOS Performance optimieren könnt. Heute geht es um iOS, denn natürlich kann auch das iPhone viel effizienter sein, als es von Haus aus ist. Viele der Voreinstellungen sind dabei zwar schick, fressen aber unverhältnismäßig viel Energie oder sorgen auf andere Weise dafür, dass das iPhone seine Leistung verliert.
Als Minimalist und Performance-Fanatiker habe ich immer wieder verschiedene Einstellungen auf dem iPhone getestet. Über die Jahre hinweg haben sich manche Einstellungen beweisen können, während andere wieder rückgängig gemacht wurden, da sie keinen großen Effekt erzielten. Welche Einstellungen ich auf dem iPhone genau gewählt habe und wie diese die Performance beeinflussen, verrate ich euch jetzt im Detail. Alles mit dem Ziel, das iPhone schneller zu machen, bei gleichzeitig höherer Akkulaufzeit als normalerweise üblich.
Die Einstellungen, die ich euch in diesem Artikel empfehle, sorgen somit auch automatisch dafür, dass der Akku vom iPhone länger hält. Falls ihr also ständig den Akku wieder aufladen müsst und diesbezüglich für etwas Verbesserung sorgen wollt, sind die folgenden Tipps, Tricks und Tweaks genau das Richtige für euch. Wer alles umsetzt, hat am Ende ein schnelleres iPhone und muss es weniger oft laden. Das ist bei mir definitiv der Fall, was auch der Grund dafür ist, warum ich meine iPhone-Einstellungen seit Jahren für jede iOS-Version neu teste, optimiere und versuche weiter zu perfektionieren.
Anders als bei MacOS, gibt es für das iPhone keine versteckten Einstellungen oder Hacks. Es besteht beim iPhone auch gar kein vollwertiger Zugriff, welcher es erlauben würde, tiefer in die Systemeinstellungen vorzudringen. Das ist gut und schlecht zugleich. Auf der einen Seite, kann iOS ohne Direktzugriff natürlich nicht perfekt optimiert werden, weil bestimmte Bereiche schlichtweg keinen Eingriff erlauben. Auf der anderen ist es natürlich sicherer, da auch Apps keinen Zugriff auf Systemfunktionen haben und in einer entsprechenden Sandbox laufen.
Wer die Performance des iPhones verbessern möchte, findet dennoch mehr als genug Einstellungen vor. Ein paar Tricks, abseits der üblichen Optionen, habe ich ebenfalls über die Jahre hinweg gesammelt. Unter iOS sind es oft die kleinen Dinge, die sich als Stromfresser entpuppen. Werden die deaktiviert, wird vieles automatisch besser. Was ich euch hier empfehle, habe ich selbst über mehrere iPhone-Generationen hinweg getestet und bin mir somit sicher, dass es einen Einfluss auf die Leistung und die Akkulaufzeit von nahezu allen iPhones hat. Letzteres ist ein wichtiger Punkt und für viele wichtiger als die Leistung selbst, denn Performance hat das iPhone seit Jahren mehr als genug.
Wenn ich also davon spreche, die Performance auf dem iPhone zu optimieren, dann geht es größtenteils darum, die Akkulaufzeit zu verbessern. Leistung hat das iPhone mit seinen starken Chips ohne Ende, iOS geht für meinen Geschmack nur etwas zu verschwenderisch damit um. Schauen wir uns also an, wie wir das ändern können. Mit möglichst einfachen Einstellungen, die im Alltag kaum zu spüren sind und den Funktionsumfang des iPhones nicht unangenehm einschränken.
Face ID ist eine tolle Funktion und eine, die logischerweise viel Leistung frisst. Jedes Mal, wenn das iPhone entsperrt wird, muss die Kamera mit den entsprechenden Sensoren aktiviert werden. Viel schlimmer noch ist, dass diese Sensoren ständig aktiv sind und eine Art Aufmerksamkeitsprüfung absolvieren. Sie messen also kontinuierlich, ob ihr auf euer iPhone schaut und wie genau ihr es verwendet. Alles nur, damit Face ID im Fall der Fälle schnell und richtig reagieren kann. Doch braucht es das wirklich?
Meine Empfehlung ist, alle optionalen Einstellungen bezüglich Face ID zu deaktivieren. Das spart Leistung, da das iPhone nicht mehr permanent im Hintergrund mit den Sensoren arbeiten muss. Weniger Akkuverbrauch ist die logische Folge. Speziell die Aufmerksamkeitsprüfung von Face ID solltet ihr meiner Meinung nach ausschalten. Bei mir wirkt das jedenfalls Wunder, wenn es um die iPhone Performance und Akkulaufzeit geht.
Dafür einfach die »Einstellungen« öffnen, dann auf »Face ID & Code« und dort die Aufmerksamkeitssensiblen Funktionen deaktivieren.
Immer dort, wo etwas automatisch geschehen soll, wird zwangsläufig Energie und Leistung verschwendet. Denn um automatische Updates anbieten zu können, muss das iPhone regelmäßig kontrollieren, ob es derartige Updates überhaupt gibt. Das setzt einen Prozess voraus, der genau das immer wieder prüft, ebenso wie eine Verbindung zum Server, die ebenfalls relativ energieaufwendig ist. Nur auf diese Weise kann iOS dann feststellen, ob es neue Updates gibt, die installiert werden können. Automatische Updates fressen also Akku und Leistung und wirken sich daher auch negativ auf die gesamte iPhone Performance aus.
Persönlich habe ich die automatischen Updates auf dem iPhone deaktiviert. Das empfiehlt sich in letzter Zeit ohnehin, da die iOS-Updates immer schlechter werden und gerne mal für ganz neue Probleme oder Fehler sorgen. Sofort Updaten ist also nur etwas für Zwölfjährige, die glauben etwas zu verpassen (FOMO), wenn sie nicht sofort jeden Patch, am besten noch vor dem offiziellen Release, direkt aufspielen. Die Minimalisten und Performance Enthusiasten hingegen warten und prüfen zwischendurch einfach händisch, ob es neue Updates gibt.
Dazu einfach die »Einstellungen« öffnen, dann auf »App Store« gehen und dort alle automatischen Downloads und Updates deaktivieren.
Die Mitteilungen unter iOS sind schon Klasse. Doch auch hier gilt der einfache Grundsatz, dass jede App, die die entsprechende Schnittstelle verwenden darf, diese auch aktiv nutzt. Kann eine App Mitteilungen senden, verbindet sie sich also mit der Schnittstelle und nicht nur das, denn jedes Pop-up, jede Zahl auf dem App-Icon und jede andere Art von Mitteilung, benötigt logischerweise Energie und Leistung von eurem iPhone.
Ich wähle daher händisch aus, welchen Apps ich es erlaube, mir Mitteilungen zu senden und deaktiviere die Funktion bei allen anderen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht und werde als Bonus auch nicht von Apps genervt, die schlichtweg unwichtig sind. Ein wenig filtern also, für mehr Performance und weniger Ablenkung.
Unter »Einstellungen« und dann »Mitteilungen«, lassen sich alle Apps einzeln steuern. Deaktiviert hier den Schieberegler bei den Apps, denen der Zugriff auf die Funktion komplett verboten werden soll.
Bei MacOS ist es meine absolute Standardoption. Kaum habe ich ein neues MacBook, werden als erstes Ritual entsprechende Einstellungen vorgenommen, um die Bewegung zu reduzieren und die Transparenz auszuschalten. Zum einen, weil ich Transparenz, genauer gesagt den allgemeinen Effekt, dass alles überall durchscheint, einfach hässlich und unästhetisch finde, aber auch, weil es logischerweise viel Performance für sich beansprucht.
Wer ein wenig aus der Entwickler-Ecke kommt, der wird wissen, dass Transparenz immer mehr Leistung benötigt, als sie schlussendlich bringt. Was nur logisch ist, weil der Hintergrund dabei ebenfalls dargestellt und sogar weichgezeichnet werden muss. Für Animationen gilt Ähnliches. Je feiner und aufwendiger Bewegungen animiert sind, desto mehr Energie und Leistung benötigen sie während der Darstellung. Ich habe beides deaktiviert bzw. bestmöglich reduziert. Auf dem iPhone ebenso wie auf dem MacBook.
Das geht, indem ihr in die »Einstellungen« wechselt und dort auf »Bedienungshilfen« geht. Unter »Bewegung« werden die Animationen reduziert und unter »Anzeige & Textgröße« lässt sich die Transparenz reduzieren.
Persönlich bin ich absolut kein Fan vom Dark Mode. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Dark Mode auf modernen OLED Displays unglaublich effizient ist. Stellt ein OLED Display nämlich Schwarz dar, ist die LED an der entsprechenden Stelle vollständig deaktiviert. Das bedeutet, dass überall dort, wo das iPhone Schwarz anzeigt, keine Energie mehr für die Darstellung benötigt wird. Je mehr Schwarz angezeigt wird, umso besser ist das also für die Akkulaufzeit von eurem iPhone. Der Unterschied ist enorm!
Der Dark Mode trägt viel dazu bei, dass der iPhone-Akku länger durchhält. Bei mir ist der Unterschied jedenfalls sehr groß, wobei das natürlich auch immer mit der individuellen Nutzung in Verbindung steht. Ein entsprechend optimiertes Wallpaper, wie ich es euch im nächsten Absatz empfehle, trägt ebenfalls dazu bei, dass die Akkulaufzeit sich massiv verbessert. Auch hier kann ein Kompromiss hilfreich sein, um am Abend noch einige Prozente mehr Akku zu haben. Bei mir machen Dark Mode und Wallpaper um die 5 Prozent Akkuleistung am Tag aus.
In den »Einstellungen« wird der Dark Mode unter »Anzeige & Helligkeit« aktiviert.
Weil ich kein Fan vom Dark Mode bin, habe ich mich lange Zeit schwergetan, diesen zu aktivieren. Aber unbestreitbar spart er viel Energie und sorgt dafür, dass das iPhone länger durchhält, ohne ständig aufgeladen werden zu müssen. Wer noch mehr optimieren möchte, wählt daher ein komplett schwarzes iPhone Wallpaper aus. Immer, wenn ihr kurz auf das Handy blickt, muss iOS dann nämlich nur die Uhr und die Mitteilungen darstellen. Bei einem OLED Display bedeutet Schwarz nämlich, dass die LED an dieser Stelle komplett ausgeschaltet wird. Das spart enorm viel Akku, vor allem in Kombination mit dem Dark Mode.
Wer das schwarze Wallpaper wie ich aber hässlich findet und gleich noch das Dock ausblenden will, der kann meine kostenlosen Notchless/Dockless Wallpaper für das iPhone verwenden. Ein schöner Kompromiss aus sparsamen Schwarzwerten und etwas mehr Design auf dem iPhone. Gleiches gilt für mein Minimal iOS Icon Pack. Auch das ist einen Blick wert.
Wie ihr beides auf dem iPhone einstellt, erkläre ich euch auf den verlinkten Seiten und im Falles des Wallpaper auch via Video. Schaut dort unbedingt mal rein, auch weil sich mit den neuen iOS-Versionen vieles verändert hat.
Falls ihr Apple Mail auf dem iPhone nur gelegentlich oder als Ausnahme verwendet, bringt es euch nichts, wenn ständig E-Mails abgerufen werden. Die Push-Abfrage stelle ich daher komplett aus und setzte den Datenabgleich auf manuell, statt einen festen Rhythmus. Starte ich die Mail App, werden die entsprechenden E-Mails dann automatisch abgerufen. Aber eben auch nur dann, also nicht mehr alle paar Minuten im Hintergrund.
Erwarte ich jetzt eine Mail, starte ich die App und bekomme sie entsprechend zugestellt. All das geschieht also nicht mehr vollautomatisch als Hintergrundaktivität, sondern nur noch dann, wenn ich die App öffne. Das spart Akkuleistung und sorgt dafür, dass euer iPhone eine Aufgabe weniger ausführen muss. Je nach Nutzung reduziert die Einstellung somit den Datenverkehr, verbessert allgemein die Performance und trägt vorrangig zu einer längeren Akkulaufzeit auf dem iPhone bei.
Erst die »Einstellungen« öffnen, dann »Mail« und dort noch einmal auf »Accounts« und dann »Datenabgleich«. Hier schaltet ihr »Push« komplett aus und wählt stattdessen »manuell«. Etwas versteckt, die Option, dafür aber hochgradig effektiv.
Je kürzer der Zeitraum für die automatische Displaysperre eingestellt wird, umso besser. Bei mir sind es drei Minuten. Das reicht, um mal einen längeren Beitrag zu lesen, ohne dass sich das iPhone gleich ausschaltet. Es ist aber kurz genug, um nicht maßlos viel Energie zu verschwenden, wenn das iPhone einfach weggelegt wird und sich von selbst ausschalten muss. Die automatische Displaysperre trägt viel zu einem sinnvollen Energiemanagement bei, wie ich finde.
Die Funktion, dass sich das iPhone beim Anheben automatisch einschaltet, habe ich dabei deaktiviert. Logischerweise muss iOS dafür auf die Sensoren zugreifen, um den Vorgang des Anhebens zu registrieren. Versteht sich von selbst, dass eine solche Funktion also wieder Akku und Performance benötigt. Deaktiviere ich sie, spare ich hier wieder einen kleinen Teil ein, der mir anderswo zur Verfügung steht, so meine Hoffnung. Außerdem hebe ich mein iPhone laut iOS auch mal in der Hosentasche an, weshalb Spontanaktivierungen zu dieser Funktion dazugehören. Das muss nicht sein.
In die »Einstellungen« wechseln und dort dann auf »Anzeige & Helligkeit«. Hier ganz nach unten scrollen, um die Optionen entsprechend zu konfigurieren.
FaceTime ist auch so ein heimlicher Hintergrundfresser. Wer FaceTime, wie ich, selten bis gar nicht verwendet, sollte es deaktivieren. Denn sonst bleibt es im Hintergrund immer aktiv, sorgt dafür, dass ihr via FaceTime erreichbar seid, und verschwendet damit unnötig Energie und Performance. Benötige ich es dann doch, schalte ich es manuell wieder ein. Das dauert nicht lange und ist kein großer Aufwand.
Einfach in den »Einstellungen« unter »FaceTime« den Schieberegler nutzen, um FaceTime auf dem iPhone auszuschalten.
Das ist nun eine Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich fahre wenig bis gar kein Auto und benötige die Karten App auf dem iPhone im Grunde genommen gar nicht. Nutze ich sie dann doch mal, ist es kein Problem, nur dafür kurz GPS ein- und danach wieder auszuschalten. Mein Problem mit GPS hingegen ist, dass es auch von Apps gerne mal verwendet wird und in der Regel immer wieder unbemerkt aktiv ist.
GPS oder allgemein die Ortungsdienste, verbrauchen auf dem iPhone und unter iOS außerdem sehr viel Strom. Das reduziert die Akkuleistung enorm. Wer Google Maps oder Apple Karten jedoch regelmäßig verwendet und ohne gar nicht mehr durch den Tag kommt, der wird eher davon genervt sein, wenn er immer nur dafür die Ortungsdienste händisch ein- und ausschalten muss. Alle anderen sollten sie aber deaktivieren.
Die »Einstellungen« öffnen und dort auf »Datenschutz & Sicherheit« gehen. Hier die Ortungsdienste deaktivieren und am besten auch alle Standorthinweise. Je nachdem eben, wie sehr ihr diese Funktion verwendet oder benötigt.
Auch hier kommt es darauf an, welche Apps ihr verwendet. Ich habe nach der Deaktivierung der Hintergrundaktualisierung nur eines bemerkt, nämlich, dass ich deutlich mehr Akku habe und die Energieverschwendung auf dem iPhone somit drastisch reduziert wurde. Auch die Performance auf dem iPhone verbessert sich natürlich, wenn im Hintergrund nicht ständig Aufgaben ausgeführt werden müssen.
Tatsächlich habe ich bei mir keine einzige App entdeckt, die mit deaktivierten Hintergrundaktualisierungen nicht mehr wie gewohnt funktionierte. Keine Ahnung, wo genau diese Funktion wirklich eine Rolle spielt, bei allen von mir verwendeten Apps jedenfalls nicht. Dass der Akku vom iPhone länger hält, wenn die Hintergrundaktualisierung deaktiviert ist, scheint die logische Schlussfolgerung zu sein.
In den »Einstellungen« erst einmal auf »Allgemein« drücken und dann weiter zu »Hintergrundaktualisierung«. Am besten ist, diese komplett zu deaktivieren. Alternativ ist die Deaktivierung per App möglich. Auch das bringt schon etwas und ist besser, als allen Apps die Hintergrundaktualisierung pauschal zu gestatten.
Es versteht sich von selbst, dass alle, die sich mehr Akkulaufzeit und Performance wünschen, auch möglichst jede ungenutzte Funktion deaktivieren sollten. Datenverbindungen sind dabei Energie- und Leistungsfresser. Wenn ihr die Erinnerungen nicht verwendet, muss auch die iCloud-Synchronisierung nicht aktiviert sein und wer keine Spiele installiert, der braucht natürlich das Game Center nicht. Deaktiviert in iCloud daher alles, was ihr nicht verwendet, um so wiederum Akku zu sparen und die Leistung zu verbessern, indem die Datenverbindungen für mögliche Synchronisierungen reduziert werden.
Unter »Einstellungen« ganz oben auf das Profilbild mit eurem Namen gehen. Hier dann auf »iCloud« und auf »Alle anzeigen«. Dort alles deaktivieren, was ihr nicht nutzt oder benötigt. Bei mir sind das unter anderem eben das Game Center und die Erinnerungen, ebenso wie die Health-Funktionen.
Dieser Tipp ist eher für diejenigen sinnvoll, die Apple Music verwenden und es sehr intensiv und mit Equalizer nutzen. Der benötigt nämlich ebenfalls Energie und frisst Leistung. Schließlich legt sich der EQ wie ein Effekt über das, was bereits abgespielt wird, um es live zu verändern. Probiert es mal aus. Es zeigt sich natürlich nur dann ein positiver Effekt bei der Akkuleistung, wenn ihr sehr viel Musik hört und am Ende des Tages auch deshalb zu wenig Akku habt. Mit deaktiviertem Equalizer wird das zumindest ein wenig besser.
Die »Einstellungen« öffnen und dort unter »Musik« den EQ ausschalten. Auch die Funktion »Lautstärke anpassen« beansprucht theoretisch ein wenig Energie und könnte deaktiviert werden, ebenso wie übrigens »Animierte Kunst« weiter unten. Wer alles optimieren will, schaltet auch das aus.
Mobiles Internet verbraucht unverhältnismäßig viel Energie, genau wie auch Bluetooth und AirDrop. Klar, theoretisch ist ungenutztes auch immer automatisch inaktiv, doch so ganz geht die Rechnung beim iPhone meist nicht auf und irgendetwas im Hintergrund greift dann doch wieder ungewollt darauf zu. Bei mir auf dem iPhone ist das Mobile Internet also nur dann aktiv, wenn ich unterwegs bin. Der Hotspot ist logischerweise auch nur bei Bedarf eingeschaltet. Gleiches gilt für Bluetooth und AirDrop.
Alle Optionen findet ihr in den »Einstellungen« ganz oben.
Ein AdBlocker für Safari ist praktisch, verlangsamt aber die Darstellung im Browser, benötigt sehr viel Energie und oft auch einen Hintergrundprozess, um die Filterlisten regelmäßig erneuern zu können. Außerdem funktioniert er nur in dem Safari Browser. Habt ihr schon einmal daran gedacht, dass auch nahezu jede heutzutage App Tracker ohne Ende besitzt und Telemetrie- wie auch Analysedaten an die Entwickler sendet? Das verbraucht nicht nur Akku und verschwendet Performance, es geht auch auf das mobile Datenvolumen.
NextDNS ist ein AdBlocker auf DNS-Ebene und meine Empfehlung in diesem Bereich. Richtig konfiguriert, blockt er all diese Anfragen nämlich ab, und zwar lange bevor sie zum Browser oder der App gelangen. Das sorgt für mehr Performance, schnelleres Internet, weniger verbrauchtes Datenvolumen und performantere Apps. Probiert es aus. Im verlinkten Artikel erkläre ich weiter unten die Einstellungen und zeige euch, wie ich NextDNS bei mir persönlich konfiguriert habe (inklusive eigener Blockliste).
Es ist ein Tipp, den ich vorwiegend von Web-Anwendungen kenne. Dort ist die native Sprachdatei oft schneller verfügbar und vor allem auch schlichtweg wesentlich kleiner. Gerade der Vergleich zwischen einer deutschen und einer englischen Sprachdatei ist allein im Hinblick auf den Speicherplatz oft enorm. Das iPhone wird durch die Sprache Englisch (US) zumindest gefühlt schneller und selbst wenn es das nicht ist, wird vieles schlichtweg einfacher. Aus einem »Bearbeiten« wird das kurze »Edit« und so weiter. Achtet nur darauf, dass ihr die Tastatur nach dem Sprachwechsel wieder auf Deutsch stellt, damit es beim Schreiben keine Probleme gibt.
Für mich macht die Spracheinstellung auf dem iPhone einen riesigen Unterschied in Bezug auf die Effektivität. Und ich mag es, dass viele Buttons und Beschreibungen auf Englisch einfach viel kürzer sind. Der Flow in iOS ist ein anderer, wenn die Originalsprache verwendet wird. Alles wirkt sinniger und die Buttons und Menüelemente sind nicht mehr so gestreckt. Probiert das unbedingt mal aus. iOS wirkt einfach in sich stimmiger, wenn die englische Sprache genutzt wird. Ob es nun wirklich schneller ist, keine Ahnung, es fühlt sich aber einfach flüssiger an und das reicht mir schon.
In den »Einstellungen« auf »Allgemein« und dort auf »Sprache & Region«. Hier nun die englische Sprache hinzufügen (US) und die Region auf Deutschland belassen. Dann wieder zurück und unter »Tastatur« und dort »Tastaturen« die englische löschen und die deutsche als Standard festlegen, damit es beim Tippen keine Schwierigkeiten gibt.
Siri ist bei mir sowohl auf dem Mac, als auch auf dem iPhone deaktiviert. Im Grunde ist Siri nach wie vor nicht sonderlich intelligent und selbst wenn, ist und bleibt eine derartige Technologie in meinen Augen Schwachsinn. Solange ich keine Behinderung habe, benötige ich auch keine KI, dir mir beim Licht einschalten oder sonstigen Standardaufgaben hilft. Also ist Siri bei mir auf dem iPhone überall, wo es möglich ist, komplett deaktiviert. Das reduziert die Ressourcen, die Siri verwendet, was wiederum die Performance verbessert. Da Siri außerdem nicht ständig überall im Hintergrund auf ihren Einsatz wartet, verbessert sich die Akkulaufzeit des iPhones ebenfalls noch einmal.
Unter »Einstellungen« und »Siri & Suchen« einfach alles, was möglich ist, entsprechend deaktivieren.
Apple selbst sammelt Telemetrie- und Analysedaten. Auch sonst finden im Hintergrund viele Verbindungen statt. Das will ich nicht, das brauche ich nicht, das schalte ich daher ab. Mit dem Resultat, dass wieder weniger vom iPhone gesendet sowie übertragen wird. Wo weniger Datenverbindungen aufgebaut werden, sinkt der Akkuverbrauch und es steigt die Performance. NextDNS (weiter oben empfohlen) hilft übrigens noch einmal dabei, die versteckten Tracker im System zu blockieren. Davon bleiben nämlich immer noch einige übrig, die nur auf DNS-Ebene geblockt werden können.
Unter »Einstellungen« und »Datenschutz & Sicherheit« auf »Tracking« gehen und entsprechend deaktivieren. Dann zurück und nach unten scrollen und dort unter »Analyse & Verbesserungen« sowie »Apple-Werbung« alles ausschalten, was möglich ist.
Als Handys damals den Vibrationsalarm bekamen, war das eine tolle Sache. Heute ist es langweiliger Standard geworden. Richtig gut für den Akku ist die Vibration dabei auch nicht und überhaupt, verbraucht der Vibrationsalarm natürlich zusätzliche Energie. Bei mir auf dem iPhone habe ich die Vibration daher komplett deaktiviert.
Das Resultat ist weniger Akkuverbrauch, mehr Performance und ein Smartphone, welches nicht mehr den Hund zu Tode erschreckt, wenn es auf dem Holztisch zu vibrieren beginnt. Alles richtig gemacht, würde ich sagen. Nur der Nachbar über mit hat das noch nicht verstanden und nervt mich jeden Morgen mit seinem Wecker, der meine Decke in Vibrationen versetzt, wie bei einem Erdbeben.
Um die Vibrationen auf dem iPhone komplett zu deaktivieren, geht ihr in die »Einstellungen« und dort auf »Bedienungshilfen«. Hier findet ihr unter »Tippen« einen Schieberegler, der Vibrationen auf dem iPhone vollständig deaktiviert. Und zwar wirklich überall im System.
Als Letztes kommt gleichzeitig meine neue Lieblingsfunktion vom iPhone. Der Blockierungsmodus kann nämlich viel leisten und schaltet alles auf dem iPhone aus, was potenzielle Sicherheitslücken offenbaren könnte. Bei mir hatte das bislang nur positive Effekte, die das iPhone einfach schneller machten und den Akkuverbrauch senkten. In meinem Artikel zum Blockierungsmodus verrate ich euch mehr und sage euch, warum er mein neuer Lieblingsmodus geworden ist und auch auf dem Mac zum Einsatz kommt.
Im Grunde ist es ganz einfach. Schaltet ihr Funktionen auf dem iPhone ab, reduziert sich automatisch auch der Akkuverbrauch. Weniger Akkuverbrauch bedeutet gleichzeitig, dass mehr Performance zur Verfügung steht, da die Prozesse, die zuvor den Akku leer gesaugt und Ressourcen verschwendet haben, nun ausgeschaltet sind. Ein einfacher Grundsatz, der aber natürlich nicht immer aufgeht.
Denn natürlich hängen Performance und Energiebedarf vom iPhone auch damit zusammen, wie ihr iOS persönlich verwendet. Nicht jeder kann überall gleich viel Energie einsparen und nicht jeder benötigt mehr Leistung oder deaktiviert genug, um die zusätzliche Leistung überhaupt spüren zu können. Vieles beim iPhone ist außerdem nahezu perfekt, die Unterschiede und Optimierungen finden daher nur im Minimalen statt. Es ist eher die gefühlte Performance, die sich positiv verändert.
Minimal ist aber ein gutes Stichwort. Am Ende deaktiviere ich vieles auf dem iPhone nicht deswegen, weil ich mir weniger Akkuverbrauch oder mehr Leistung wünsche, sondern weil ich Minimalist bin. Wenn ich etwas nicht benötige, schalte ich es ab oder entferne es. Zwangsläufig bedeutet dies, dass bestimmte Funktionen weniger aktiv sind oder von iOS sogar komplett ausgeschaltet werden. Und das wiederum verbessert die Performance auf dem iPhone und senkt den Akkuverbrauch. Einfach so.