Tool. Aber anders. Entwickelt von Karl Kratz und seinem Team, die seit jeher versucht habe, möglichst frische Ansätze für die Optimierung von Inhalten zu finden. KarlsCore ist deshalb zunächst ungewöhnlich. Es ist ein echter Widerspruch zu vielen anderen SEO-Tools und funktioniert auch nicht so, wie ich es anfangs erwarte.
Was genau ich damit meine, welche Stärken und Schwächen KarlsCore besitzt und warum ich es zwar wirklich gut finde, es dennoch nicht dauerhaft im Einsatz habe, klärt mein KarlsCore Test.
Direkt zu KarlsCoreNun verfolge ich Karl Kratz schon ziemlich lange. Früher habe ich seinen Blog im Auge behalten, heute seinen Twitter-Account. Hin und wieder verwundert es mich, wie er kommuniziert und wie er es schafft, durchweg eine Gefolgschaft aufzubauen, obwohl seine Ideen oft gar nicht so weltverändert sind, wie er sie gerne darstellt.
Vielleicht bringt er den Leuten aber auch nur das zurück, was sie mit all ihren Zahlen und Statistiken längst aus den Augen verloren haben - den Fokus auf Menschen, als echte Besucher. Was es auch ist, ich mag die oft psychologische Herangehensweise und sehe vieles ähnlich.
Sei es, wie es sei. Jedenfalls ist KarlsCore schon länger verfügbar und seit langem schon habe ich überlegt, mir mal einen Zugang zu ordern. Dort herrschte allerdings, immer wenn ich geschaut habe, eine Art künstliche Verknappung. Auch das ist typisch Karl Kratz. Alles exklusiv und wertvoll wirken lassen, als sei es nur für Ausgewählte Nutzer vorgesehen.
All das änderte sich, als KarlsCore Free erschien. Plötzlich gab es, wie bei so gut wie jedem anderen SEO-Tool, auch hier eine kostenlose Basisversion. KarlCore Free ist offen, frei verfügbar und selbstverständlich heftig limitiert. Ist ja schließlich für umsonst.
KarlsCore Free ist also nur begrenzt nutzbar. Zu begrenzt, wenn ihr mich fragt. Wo andere SEO-Tools, wie z.B Mangools, nur die Abfragen reduzieren, sperrt der Free-Zugang bei KarlsCore nahezu sämtliche Tools die von Wert sind.
Damit ihr wisst, was für Werkzeuge in der kostenlosen Version von KarlsCore auf euch warten, möchte ich hier kurz die verschiedenen Funktionen auflisten, die enthalten sind. Eine kleine Beschreibung gibt es natürlich auch, damit ihr wisst, worum es sich dabei handelt.
Da einen die Standard-Tools, die innerhalb von KarlsCore Free enthalten sind, nicht großartig weiterbringen, braucht es früher oder später einen Premium Account. KarlCore Free hatte ich persönlich nur wegen dem URL Shortener ausprobiert, weil dieser eben einfach eine schöne, recht entschlackte, deutsche Alternative zu den bekannten US-Tools war.
Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, da juckte es mich in den Fingern. Was hat es mit dem Content Tool auf sich, was ist die Unique Analyse und wie kann der Premium-Zugang mir sonst noch bei der Erstellung hochwertiger Inhalte helfen? Da ich sehr gerne SEO-Tools teste und so gut wie jedes am Markt mindestens einmal ausprobiert habe, war klar, dass ich KarlsCore Public ebenfalls testen werde.
Also kaufte ich mir den Zugang, der auf den ersten Blick überraschend teuer war. KarlsCore Public richtet sich auch beim Preis nicht an kleine Websitebetreiber, sondern ganz klar an Unternehmen und Agenturen.
Premium bedeutet in diesem Fall, dass ihr wirklich Geld ausgeben müsst. Das ist bei SEO-Tools aber auch nicht ungewöhnlich, weil es sich fast immer um Datengetriebene Optimierung handelt, die Daten im Hintergrund aber erst einmal beschafft und bewertet werden müssen, was eine entsprechende Infrastruktur voraussetzt. So etwas kostet Geld und so setzten sich dann auch die Preise zusammen.
Aktuell gibt es den Zugang zu KarlsCore Public für 160 bis 180 Euro plus Steuer, je nachdem für welche Dauer ihr euch entscheidet. Der Zugang für einen Monat, kostet also 180 Euro zzgl. Steuer, wohingegen ein Zugang für sechs Monate, 960 Euro zzgl. Steuern kostet.
Das ist viel, selbst im Vergleich mit anderen SEO-Tools, vor allem ist es aber zu viel, weil KarlsCore Public auf gar keinen Fall euer einziges SEO-Tool bleiben wird. Dafür fehlt zu viel, doch dazu gleich etwas mehr. Ich persönlich finde den Preis daher zu hoch. Er soll aber wohl auch hoch sein, KarlsCore Public soll halt ein bisschen exklusiv wirken.
Zusätzlich zu den Funktionen, die bereits in KarlsCore Free zugänglich sind (Fragen Tool, URL Shortener etc.), gibt es die folgenden Module, die nur für bezahlte Accounts von KarlsCore Public freigegeben werden.
Genau wie bei KarlsCore Free, habe ich auch in dieser Liste wieder eine kurze Erklärung zu den Modulen hinzugefügt. So sollte jeder ungefähr verstehen, für was die entsprechenden Tools geeignet sind.
Fast vergessen hätte ich, dass es neben den SEO-Tools auch noch die Wissensdatenbank in KarlsCore Public gibt. Die ist im Grunde aber nichts anderes, als ein bislang recht überschaubares Online-Archiv.
Ihr findet dort eBooks und sogenannte Mediabooks, manchmal auch Videos und seltener auch ganze Scripte zum Download. Wie gesagt, ist die Datenbank überschaubar und in den paar Monaten, die ich KarlsCore Public getestet habe, war für mich dort nichts Interessantes oder wunderbar Neues zu finden.
Seminare gibt es dann ebenfalls noch, diese sind heutzutage wohl einfach nicht mehr wegzudenken. Selbige müssen, soweit ich das mitbekommen habe, allerdings extra gebucht und bezahlt werden. Das Ganze ist also mehr Werbung für die einzelnen Termine. All das passt zum Gesamteindruck. In erster Linie geht es darum, die Ideen von Karl Kratz umzusetzen und nach diesen zu optimieren.
Auch da zeigt demnach, dass viel auf Wissensvermittlung gesetzt wird. KarlsCore beinhaltet nicht einfach eine Reihe SEO-Tools, diese gehen vielmehr Hand in Hand mit den Systemen, Strategien und Seminaren von Karl Kratz. Wer seine eigenen Ansichten hat, stößt da immer wieder an bestimmte Grenzen, wenn er die angebotenen Systeme, so eben nicht übernehmen will. Mir ging es jedenfalls so.
Was nicht zu leugnen ist: KarlsCore hat ein absurd umfangreiches Content Tool und das ist, egal wie man es nun sagen möchte, ziemlich einzigartig. Wer Texte schreibt, als Texter arbeitet oder im Content Management unterwegs ist, dem geht bei der Verwendung des Content Tools einfach das Herz auf. Ein wunderbares Werkzeug.
Als ich den Test von KarlsCore gestartet habe, war das Tool noch ein wenig rudimentär. Dann folgte die zweite Version und die verbesserte sich in jeglicher Hinsicht. Vor allem umfasst das Content Tool aber einfach alles, was Texter oder Content Manager im Alltag benötigen.
Zunächst einmal, wird im Tool ein Keyword gewählt. Auf Wunsch auch mehrere. Diese Keywords werden nun automatisch einer WDF-IDF Analyse unterzogen. Gleichzeitig öffnet sich ein Editor, in welchem ihr euren Text direkt online schreiben und optimieren könnt.
Das Ganze ist dabei zweigeteilt. Links der Editor, rechts die Informationen. Diese sind dabei sehr umfangreich. Angefangen damit, dass ich schwierig verständliche Wörter und Sätze in dem Text hervorheben kann, um sie zu ersetzen, sehe ich auch die Satzzahl, Wortzahl und Zeichenzahl. Ich kann außerdem in das Vollbild oder einen Schreib-Modus wechseln, um ablenkungsfrei schreiben zu können.
Das eigentlich Highlight ist aber die umfangreiche WDF-IDF Analyse, die sich direkt in das Tool integriert und eine separate Recherche komplett überflüssig werden lässt. Auf Wunsch Verbinde ich in der Analyse mehrere Keywords und sehe so, welche Begriffe semantisch noch von Vorteil wären. Falsche Begriffe blende ich per Knopfdruck aus. Sinnvoller kann WDF*IDF nicht integriert werden.
Auch W-Fragen, Synonyme, Ideen und mehr, sind im Content Tool zu finden. Es ist einfach das All-in-One Werkzeug, für die Erstellung und Optimierung von Texten. Noch nie habe ich derartiges sinniger umgesetzt gesehen. Großes Lob dafür. In den Metrics Tools vermisse ich genau solch eine Funktion, da kann KarlsCore natürlich mehr.
Doch so gerne ich auch mit dem Content Tool arbeite, so massiv sind für mich die Mängel von KarlsCore zu sehen. Das beginnt schon damit, dass es andere SEO-Tools leider nicht vollständig ersetzen kann und wohl auch nicht so schnell ersetzten wird.
So erlaubt mir KarlsCore Public keine sinnige Keyword-Recherche. Es gibt zwar ein Modul dafür, das zeigt aber weder das Suchvolumen an, noch ist es sonderlich relevant. Es fühlt sich eher so an, als ob ich Bing statt Google benutze. Die Begriffe passen zwar irgendwie, aber so richtig passend sind sie dann eben auch nicht.
Vergleiche ich das mit einer Recherche bei Moz, SemRush oder auch günstigen Anbietern wie Mangools, so kommt da einfach nichts Relevantes Zustande. Da ich weder die Anzahl an Suchanfragen sehe, noch eine SERP-Vorschau, noch die Konkurrenz, ist die Recherche in meinen Augen aber sowieso vollkommen nutzlos.
Auch passiert bei KarlsCore Public vieles per Mail. Der RankTracker, der in diesem Fall einfach Keyword Monitoring genannt wird, ist beispielsweise gar kein klassischer RankTracker. Vielmehr checkt das Tool einmal täglich die Rankings meiner Keywords und schickt mir diese per E-Mail zu. Es trackt aber nicht wie andere SEO-Tools, sodass ich keine einfache Übersicht und keinen holistischen Verlauf einsehen kann.
Vieles bei KarlsCore Public geschieht per E-Mail Benachrichtigung. Das fühlt sich oft ungewohnt und altbacken an, erinnert an längst vergangene Zeiten. SEO-Tools sollten mir aber auch historische Daten liefern, also einen Verlauf anzeigen, sowie alle Daten direkt online abrufbar machen. Bei KarlsCore Public merke ich immer wieder, dass da einfach viele Standards fehlen.
Was hingegen bemerkenswert ist, ist das familiäre Gefühl. KarlsCore Public gibt sich Mühe, dass sich alles nach einer freundlichen Community anfühlt. Einige Funktionen unterstreichen dies.
So kann beispielsweise jeder Nutzer, in einer Art Forum, direkt im Dashboard Fragen stellen. Die Community, aber auch Karl Kratz selbst, beantworten dann viele dieser Fragen. In den Monaten, in denen ich KarlsCore Public verwendet habe, konnte ich allerdings kaum eine komplexe Fragestellung entdecken oder irgendetwas, was mich weitergebracht hätte. Dennoch, die Möglichkeit ist nett.
Was mir auch gefällt ist, dass schnell und einfach, direkt aus dem Tool heraus, Feedback gegeben werden kann. Fehlt euch etwas? Wisst ihr nicht, wie ihr ein Tool verwenden sollt? Feedback Button drücken, kurzen Text eingeben, kurz darauf eine Antwort erhalten.
Bei mir führte das unter anderem dazu, dass ich nicht nur exzellenten Support, sondern auch schnelle Hilfe erhalten habe. Noch eindrucksvoller: Einige Funktionen, die ich mir gewünscht hatte, wurden blitzschnell umgesetzt und integriert. Der Support und das Zugehörigkeitsgefühl, sind daher wirklich super.
Was soll ich zu KarlsCore abschließend sagen? Das Content Tool ist genial, der Support ebenfalls. Auch den URL Shortener finde ich sinnig und das Design ist simpel und wenig verspielt, was ich ebenfalls begrüße. Ein SEO-Tool sollte funktionell sein, nicht mit Animationen auffallen oder einem unnötig komplexen Interface.
Doch abseits dessen, wäre mir KarlsCore Public derzeit zu teuer. Für mich sind viele Module unbrauchbar, zum Beispiel die miserable Keyword-Recherche. Auch der RankTracker ist ausbaufähig und überall fehlen mir historische Daten oder weitere Informationen. Das ist, für ein SEO-Tool dieser Preisklasse, einfach viel zu wenig.
Der Preis ist aber kein Argument. Jeder kann und sollte selbst entscheiden, was ihm die Software wert ist. Auch deshalb, weil die WDF*IDF Analyse recht umfangreich ist und vergleichbare Tools ebenfalls eine Menge kosten. Dennoch habe ich mich schlussendlich, nach einigen Monaten der Nutzung, gegen KarlsCore Public entschieden. Zu wenig kann ich mit den meisten Modulen anfangen, zu sehr fehlen mir einfache SEO-Standards.
Würde es das Content Tool separat geben oder gestaffelte Abonnements, sodass es in Der Grundversion nicht ganz so viel kostet, würde ich vermutlich in Versuchung geraten. Es macht wirklich viel Freude, mit dem Content Tool seine Texte zu optimieren. Es ist nur eben kein Must-have und durch den hohen Preis, fällt der Verzicht leicht.
So bleibt es bei einer interessanten Idee, ein paar nützlichen Funktionen, jedoch zu wenig Vorteilen, um den hohen Preis zu rechtfertigen. Ich bin da raus. Vor allem aber stört mich, dass ich neben KarlsCore Public noch weitere Tools bräuchte, um alle SEO-Daten im Blick zu behalten.